25.10.2014 | Konzert des Sinfonieorchesters in Baden-Baden und Gaggenau

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Konzertdetails

Ort und Zeit
25.10.2014: Baden-Baden, KurhausCasino | 19:30 Uhr
26.10.2014: Gaggenau, Jahnhalle | 11:00 Uhr

Einladende Clubs
RC Baden-Baden
RC Baden-Baden-Merkur
RC Rastatt-Baden-Baden

Spendenzweck
25./26.10.2014: End Polio Now

Spendenerlös
25./26.10.2014: 90.000 Euro

Konzertprogramm

Dirigent: Rasmus Baumann

Wolfgang Amadeus Mozart
Ouvertüre zu "La Clemenca di Tito" (Titus) KV 621

Camille Saint-Saëns
Violinkonzert Nr. 3 h-Moll op. 61
Allegro non troppo
Andantino quasi allegretto
Molto moderato e maestoso


Solisten:
Marie Claudine Papadopoulos, Violine

Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie Nr. 35 D-Dur KV 385 "Haffner-Sinfonie"
Allegro con spirito
Andante
Menuetto. Trio
Finale. Presto


Presse

Badisches Tagesblatt, 27.10.2014/Wolfgang Tzschaschel

Kampf gegen Kinderlähmung

Benefizkonzert mit dem Rotary Orchester Deutschland und Moderator Frank Elstner in der Jahnhalle

Gaggenau - Tue Gutes und rede nicht nur darüber, sondern lass dich dabei kulturell verwöhnen. Dies könnte das Motto der Konzertmatinee am gestrigen Sonntag in Gaggenau gewesen sein. Musikalischer Hochgenuss jedenfalls erwartete die Besucher der nahezu ausverkauften Jahnhalle beim Benefizkonzert des Rotary-Orchesters Deutschland. Über 20000 Euro kamen dem Vernehmen nach bei diesem und einem entsprechenden Konzert am Vorabend im Baden-Badener Kurhaus zusammen, um die internationale Rotary-Aktion gegen Kinderlähmung zu unterstützen.

Die musikalische Begrüßung übernahm ein Ensemble der Gaggenauer Musikschule unter der Leitung von Boriana Baleff mit den stadtbekannten jungen Solistinnen Jannika Fritz (Oboe) und Leandra Saitovic (Violine). Zu hören war der erste Satz aus Johann Sebastian Bachs Doppelkonzert in c-Moll, souverän und ansprechend interpretiert.

Nach ausführlicher Begrüßung durch Jörg Rüggeberg, Konzertverantwortlicher von Rotary, begann das eigentliche Hauptprogramm mit der Ouvertüre zu Wolfgang Amadeus Mozarts Oper "La Clemenza di Tito". Ein frisches und lebendiges kurzes Werk, das in der zupackenden Interpretation durch das Rotary-Orchester so recht zur Konzerteröffnung taugte. Kaum hörbar ist bei diesem Klangkörper, dass es sich dabei um ein Laienorchester handelt. Dessen Qualität ist indes nicht nur dem Können der ziemlich "professionell" spielenden Amateurmusiker, sondern insbesondere auch der verlässlichen und präzisen Stabführung des (tatsächlich professionellen) Dirigenten Rasmus Baumann zu verdanken.

Ebenfalls im Dienste der guten Sache "Polio-Bekämpfung" trat sodann TV-Moderator Frank Elstner auf die Bühne. Nach einigen Applaus-Übungen begründete er launig und nicht ohne Selbstironie, warum er sich kurz fassen wolle: Bei einer früheren Konzertmoderation habe im Publikum jemand ihm zugerufen: "Halt's Maul, wir wollen Musik!" Solche rabiaten Zurufe gab es nun in Gaggenau nicht - Musik war dennoch gleich wieder zu hören, und zwar das Violinkonzert Nr. 3 in h-Moll von Camille Saint-Saëns. Es handelt sich um ein im besten Sinne romantisches Werk, mit kühnen Harmonien, leidenschaftlichen ebenso wie träumerischen Passagen, das leider etwas im Schatten der Violinkonzerte von Brahms, Mendelssohn und Bruch steht.

Den Solopart spielte die großartige Geigerin Marie-Claudine Papadopoulos auf einer kostbaren Guarneri-Geige. Dieses Instrument, das im Jahr 1745 - also 135 Jahre vor Saint-Saëns' Violinkonzert - geschaffen wurde, hat einen geradezu betörenden, dunkel gefärbten Ton. Es wurde von der Solistin auch meisterhaft gespielt, mit dem enormen technischen Können, das das anspruchsvolle Werk verlangt. Das Orchester ließ ihr zum Glück genug Raum, sich zu entfalten, und das tat sie mit der ganzen Bandbreite von "dolcissimo" bis "furioso". Das begeisterte Publikum konnte nicht widerstehen, auch nach den einzelnen Sätzen Beifall zu spenden. Die Künstlerin bedankte sich mit einer solistischen Zugabe, dem virtuosen Preludio aus Bachs E-Dur-Partita.

Nach der Konzertpause stand Mozarts Sinfonie Nr. 35 in D-Dur auf dem Programm, bekannt (und beliebt) unter dem Namen "Haffner-Sinfonie". Die Interpretation durch das Rotary-Orchester geriet im ersten Satz etwas schwerfällig, sehr apart mit fein abgestimmter Dynamik dann aber im Andante. Gerade hier war es ein besonderes Vergnügen, der bildhaften Gestik des Dirigenten Rasmus Baumann zuzusehen. Nach kurzweiligem Menuett und Trio endete die Sinfonie mit einem nicht allzu schnell, aber prägnant und farbig gespielten Presto-Finalsatz. Seinen Abschluss fand damit auch das Benefizkonzert, dessen Interpreten nicht nur durch Virtuosität, sondern auch durch erkennbare Freude am Musizieren überzeugten.

Badische Neueste Nachrichten, 27.10.2014/ane

Ein Konzert der Spitzenklasse

Den gestrigen Auftritt der Rotarier in Gaggenau moderierte Frank Elstner

Ein Konzert der Spitzenklase war es, mit dem die Rotarier der Region die Herzen weit machten für den Kampf gegen Kinderlähmung. Professionell musizierende Mitglieder aus den eigenen Reihen waren nach Baden-Baden und Gaggenau gekommen und haben dort am Wochenende zwei Konzerte gegeben, die auf sehr große Resonanz stießen und am Ende mit reichlich Applaus bedacht wurden.

Viele Faktoren waren zusammengekommen - beginnend bei der Kooperation der drei örtlichen Clubs Baden-Baden-Merkur, Baden-Baden und Rastatt-Baden-Baden, die in der Hauptsache die Strippen zogen, bis hin zu Frank Elstner, der es sich als Rotarier nicht hat nehmen lassen, gestern in Gaggenau die Moderation zu übernehmen. Und er tat es mit dem ihm eigenen Charme, der dadurch glänzt, dass er zuweilen das Herz hemmungslos auf der Zunge trägt.

Allzu viel wollte er zum Star des Events, zu Marie-Claudine Papadopoulos und ihrer 1745 von Petras Guarnerius gebauten Geige, gar nicht sagen, erinnerte er an eine frühere Moderation. Da habe man ihm mitten in seinen Redefluss hinein - mit dem Ruf „Halts Maul" einen dicken verbalen Knüppel zwischen die Beine geworfen. Folglich wollte er weder das Publikum noch die Künstler über Gebühr lange auf die Folter spannen. Denn was sie sich unter der Leitung von Rotarier Rasmus Baumann, Chefdirigent der „Neue Philharmonie Westfalen", vorgenommen hatten, war an Anspruch kaum zu übertreffen.

Selbstredend nicht ganz so häufig zu hören wie Mozart, der mit seiner Ouvertüre zu „La Clemenza di Tito“ den Reigen eröffnete, brachte das Orchester Charles Camille Saint Saëns zu Gehör. Auf ganz zauberhafte Weise zeigte sich in seinem vielsatzigen Violinkonzert Nr. 3 h-Moll, warum er als Repräsentant der Romantik unter den Komponisten gilt.

Sehr gefühlvoll ließ Marie-Claudine Papadopoulos ihre Violine die unterschiedlichsten Emotionen zum Ausdruck bringen. Fast düster, klagend auf der einen Seite schwang sich das Instrument unter der versierten Hand der mit zahlreichen Preisen geehrten Meisterschülerin von Ulf Hoelscher auf zu den hellsten Tönen. In zuweilen atemberaubender Geschwindigkeit ließ sie das Publikum teilhaben an der gesamte Klangbandbreite ihres wunderbaren Instruments. Dass sie an diesem Wochenende zur Verfügung stand, war übrigens gar nicht geplant. Eigentlich war es ihr ehemaliger Professor Ulf Hoelscher. Der hatte jedoch krankheitsbedingt kurzfristig absagen müssen, zugleich aber für sehr würdigen Ersatz gesorgt. Wie routiniert die Violinistin ist, zeigte sich auch, als sich mitten im leidenschaftlichen Spiel ihr Haarband löste. Dabei zeigte sie keinerlei sicht- oder etwa hörbare Reaktion, als ihr die wallende Mähne plötzlich über die Schultern glitt.

Der Besonderheiten gab es noch einige mehr an diesem denkwürdigen Vormittag. So war die Halle zwar abgedunkelt worden und schuf Abendstimmung. Dennoch sei das eigentlich kein Job für ihn, witzelte Elstner am späten Vormittag: man habe ihn jahrzehntelang gedrillt erst am Abend zu arbeiten.

Genau wie Frank Elstner, dessen Wurzeln in der Region liegen, waren unter den Akteuren am Wochenende noch mehr Einheimische vertreten, darunter die Musikschule Gaggenau und Christof Maisch aus Gaggenau.

Badisches Tagesblatt, 27.10.2014

Dank an Helmut Nitsch

Abschied vom Rotary Orchester

Baden-Baden/Gaggenau/Rastatt - Seit über einem Jahrzehnt war der Baden-Badener Helmut Nitsch mit seiner Bratsche und dem Rotary Orchester Deutschland (ROD) quer durch die Bundesrepublik und das benachbarte Ausland unterwegs. In über 20 Konzerten hat er mitgewirkt. Ehrenamtlich, wie alle seine 80 Orchesterfreunde. Und immer ging es um Benefizkonzerte zugunsten sozialer Projekte. Zur Aufführung kamen regelmäßig Werke der Klassik und Romantik. Ihm zu Ehren und zu seiner Verabschiedung gastierte das Rotary Orchester Deutschland am Wochenende in seiner Heimatstadt Baden-Baden sowie in Gaggenau (siehe Konzertbericht auf der ersten Lokalseite).

Für Helmut Nitsch, der dem RC Baden-Baden-Merkur angehört, bedeutet das letzmalige offizielle Dabeisein wiederum drei anstrenge Probentage, die Generalprobe im Weinbrennersaal, zwei ausgebuchte Benefizkonzerte sowie viele Gespräche mit den langjährigen Orchesterfreunden aus ganz Deutschland. Die drei heimischen Rotary-Clubs Baden-Baden, Baden-Baden-Merkur und Rastatt-Baden-Baden haben diese beiden Benefizkonzerte als gemeinsame organisatorische Anstrengung im weltweiten Kampf gegen Kinderlähmung ("End Polio Now") unter der Regie von Jörg Rüggeberg entstehen lassen. Gründer, Direktor und Mitwirkender des Orchesters, Lutz Kittelmann (Dresden), würdigte die unermüdlichen Leistungen von Helmut Nitsch. Er habe sich um die Benefizkonzerte mit den sozialen Engagements verdient gemacht. Seine Begeisterung am Musizieren sei geadezu ansteckend gewesen. Nun sei es an ihm und seiner Frau Edith, entspannt künftige Konzerte zu besuchen. Orchester und Publikum dankten Helmut Nitsch mit langanhaltendem Beifall - und vom Orchesterchef gab es dazu einen Blumenstrauß. Das Orchester wird Helmut Nitsch mit seiner Bratsche vermissen - und er "sein" Rotary Orchester Deutschland. Im Rastatter Kammerorchester wird er aber mit all seiner Erfahrung weiter aktiv sein.

Als Reverenz an Orchester und Künstler tagte am Wochenende der Deutsche Governorrat der Rotarier in der Kurstadt, ebenfalls der Länderausschuss Deutschland, Schweiz, Liechtenstein, Österreich und der Past-Governor-Beirat des Distrikts. Gäste kamen zudem vom rotarischen Partnerclub Reims-en-Chamagne (Frankreich).


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